Frankfurt/M., 28.08.2019 – Tarifverhandlungen für Teile der Altenpflege in der Diakonie Hessen

Frankfurt/M., 28.08.2019 - Tarifverhandlungen für Teile der Altenpflege in der Diakonie Hessen. Arbeitgeber kneifen und sagen erste Gesprächsrunde ab! Foto: ver.di Lbz. Hessen: Fachbereich 03

Arbeitgeber kneifen und sagen erste Gesprächsrunde ab!

Vor leeren Stühlen saßen die Mitglieder der ver.di Tarifkommission am 28.08.2019. Die diakonischen Arbeitgeber hatten den im Frühjahr vereinbarten ersten Gesprächstermin zum Beginn der Verhandlungen über einen Tarifvertrag für Teile der Altenpflege in der Diakonie Hessen (DH) abgesagt. Gründe seien noch nötige interne Abstimmungen. Daraufhin kam es an mehreren Altenpflege Standorten der DH zu spontanen Protesten der Beschäftigten.

Gut drei Jahre hat es gebraucht, bis sich im Frühjahr 2019 der Dienstgeberverband Diakonische Altenhilfe Hessen (Fachgruppe im Unternehmerverband Soziale Dienstleistungen +Bildung e.V / DV.DAH) und ver.di Hessen, auf konkrete Gesprächstermine ab Ende August verabredet hatten, um tarifvertragliche Regelungen in Teilen der Altenhilfe der DH auf den Weg zu bringen. Nun wurde das erste Verhandlungsgespräch seitens der diakonischen Arbeitgeber überraschend abgesagt.

Dem voraus gegangen waren jahrelange Auseinandersetzungen, in denen DH Beschäftigte und Mitarbeitervertretungen Tarifverträge für alle Arbeitsbereiche in der DH forderten.
ver.di Hessen hatte dazu zuletzt Ende 2016 eine entsprechende repräsentative Umfrage unter den Kolleginnen und Kollegen in unserem Bereich durchgeführt: Weit über 90 % der Befragten sprachen sich gegen den Kirchlichen Sonderweg im Arbeitsrecht (3. Weg) aus und votierten für ordentliche Tarifverträge.

Insofern betrachten wir das aktuelle Verhalten der Arbeitgeber im Bereich der Altenpflege mit Unverständnis und Sorge, auch hinsichtlich der zunehmenden Belastungen in den Betrieben und fordern sie hiermit auf, sich umgehend mit der ver.di Tarifkommission Altenpflege an einen Tisch zu setzen. Tarifvertragliche Regelungen in Teilen der Altenpflege können für uns jedoch nur der Anfang für entsprechende Vereinbarungen in allen Arbeitsbereichen der DH sein.

Um den diakonischen Arbeitgebern zu verdeutlichen, dass die Beschäftigten ernst genommen werden wollen und sich nicht länger hinhalten lassen, hatten sich nach der Gesprächsabsage an mehreren Standorten in Hessen und Rheinland-Pfalz, Kolleginnen und Kollegen zu einer aktiven Mittagspause zusammengefunden.

Ihre Forderungen sind einfach und klar verständlich: Sie erwarten verlässliche Verhandlungspartner und wollen in der Forderung nach einem Tarifvertrag und besseren Arbeitsbedingungen ernst genommen werden!

Darüber hinaus verdienen die aktiven Kolleginnen und Kollegen aus den Bereichen großer Träger der diakonischen Altenpflege in der DH unsere Unterstützung und Solidarität – sie gehen voran!

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